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Diesmal gibt es bei mir eine ganz andere Art von Bildern zu bestaunen. Zu fünft ging es mit den Fotofreunden Garmisch-Partenkirchen auf
Fototour durch den Münchner Untergrund
um die architektonische Vielfalt unter der Erde festzuhalten.
(von links nach rechts: Andreas Kretschmer, Robby Preissner, Michael Cohn, Emanuel Nöhmeier, Wolfgang Erhardt)
Natürlich haben wir uns für diese Fototour vorbereitet und bei der MVV rechtzeitig eine schriftliche Genehmigung zum fotografieren eingeholt. Ich kann jedem nur empfehlen, dies ebenfalls zu tun. Denn das Wachpersonal kennt keine Gnade, sobald man sein Fotoequipment und das Stativ auspackt, wird man nach einer Genehmigung gefragt. Aber die konnten wir jederzeit ohne weiteres vorweisen. Am 1. Adventssonntag ging es morgens um 9 Uhr mit dem Zug direkt nach München. Unsere erste Station war der Westfriedhof und nach dem wir unsere ersten Fotos auf der Speicherkarte hatten packte uns das U-Bahn-Fieber. Trotz der zahlreichen Fahrgäste und natürlich fünf Fotografen die auf den Bahnsteigen unterwegs waren, gelang es uns ohne Probleme teilweise menschenleere Bahnhöfe zu fotografieren. Es war ein entspannter und lustiger Tag. Und dennoch bin ich immer wieder aufs Neue Überrascht, wie schnell so ein Tag rumgehen kann. Am Ende hatten wir acht U-Bahn-Stationen fotografiert, müde und mit vielen Bildern im Gepäck waren wir wieder wohlbehalten um 19 Uhr in Garmisch-Partenkirchen. Aber seht Euch selbst die entstanden Bilder an… es dürfte für jeden etwas dabei sein. Zu den einzelnen Bahnhöfen hab ich eine kleine architektonische Erklärung mit Quellverweis hinzugefügt. Viel Spaß beim Betrachten meiner Bilder aus dem Münchner Untergrund.
Westfriedhof:
Einer der interessantesten U-Bahnhöfe Münchens: Gekennzeichnet ist er durch imposante Außenwände, die in Form von gefrästen Schlitzwandelementen entstanden sind. Ihre grobe Oberflächenstruktur ist der Negativabdruck des Baugrundes, der die Wand bei ihrer Herstellung noch umgeben hat. Das Beleuchtungskonzept von Ingo Maurer gehört zur Grundidee: Es ist nicht flächig angelegt, sondern durch räumliche Strukturierung gekennzeichnet. Überdimensionale, nach unten geöffnete Lampenschirme, innen in verschieden Farbtönen beschichtet, lassen den mit hellgrauem Granit belegten Bahnsteig erstrahlen, während der nach oben hin weit ausladende Raum in gedämpftem blauem Licht erscheint, was den Charakter dieser unterirdischen Halle unterstreicht. Quelle: MVG
Georg-Brauchle-Ring:
Der U-Bahnhof ist der erste einer neuen Generation von „Kunstbahnhöfen“. Die Konzeption dafür entstand innerhalb von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Landeshauptstadt München. Hier formte der Künstler Franz Ackermann aus 400 Metalltafeln „Die große Reise“, zwei riesige Farbrasterwände. Eingestreut sind Fotografien, Malereien, Post- und Landkarten. Die Wände leuchten in Gelb, Blau, Grün und Rot. 135 Kilogramm wiegt jedes der Rechtecke, fast 30 Tonnen trägt jede Wand. In der sieben Meter hohen Bahnsteighalle öffnet sich ein stützenloser und geradliniger Raum. Ackermanns Farbstakkato korrespondiert mit den Steinplatten des Bahnsteigs. Quelle: MVG
Olympia Einkaufszentrum:
Die U-Bahnstation besteht aus zwei Ebenen. In der oberen Ebene hält die U1. Die Bahnsteighalle hat keine Säulen und ist mit einer Spannweite von über 17 Metern die größte freitragende Stahlbetondecke im Bereich der Münchner U-Bahn. Ihre Wände sind mit gefalteten Edelstahlblechen verkleidet, die blaue Decke wird durch punktuelle Beleuchtung akzentuiert. Helle Steinböden und verspiegelte Wandelemente ergeben eine freundliche Atmosphäre. Quelle: muenchnerubahn.de
Moosacher St.-Martins-Platz:
Münchner Freiheit:
Der mit als erstes eröffnete viergleisige U-Bahnhof Münchner Freiheit wurde wie die meisten Bahnhöfe, die 1971 in Betrieb gingen, von Paolo Nestler in Zusammenarbeit mit dem städtischen U-Bahn-Referat geplant. In den Jahren 2008 und 2009 wurde der Bahnhof vom Baureferat in Zusammenarbeit mit dem Lichtdesigner Ingo Maurer umgestaltet.
Das Ergebnis wertet den U-Bahnhof sichtbar auf: Gelbe Wände, blau illuminierte Säulen und Spiegel als Deckenverkleidung sorgen für ein attraktives Erscheinungsbild, das auf Helligkeit, Transparenz und Lebendigkeit abzielt. Quelle: muenchnerubahn.de
Marienplatz:
Aus der Gestaltung der U-Bahnhöfe sticht der zentrale Umsteigebahnhof am Marienplatz heraus. Der Bahnhof ist der am stärksten frequentierte im gesamten U-Bahnnetz. Das Architektenbüro Alexander Freiherr von Branca gestaltete ihn in kräftigem Orange, Dunkelblau und Dunkelgrün. Auch am Bahnhofsumbau in den Jahren 2003-2006 zeichnete sich von Branca verantwortlich, behutsam wurden neue Bahnhofsteile ins bestehende Konzept integriert. Zwischen 2003 und 2006 wurden neben den Bahnsteigen zwei etwa 100 Meter lange Tunnel gegraben, die durch 11 Mauerdurchbrüche galerieartig mit dem bisherigen Bahnsteig verbunden sind. Nach Fertigstellung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke sollen sie am nördlichen Ende in einen neuen S-Bahn Marienhof münden. Quelle: MVG
Candidplatz:
Benannt ist der Bahnhof nach dem Maler und Bildhauer Pieter de Witte, genannt Pietro Candid (um 1548 – 1628). Der in Brügge geborene Maler lebte und arbeitete lange Zeit am Münchner Hof. Er malte mehrere Säle der Residenz aus und schuf zahlreiche Altarbilder für Kirchen in München und Umgebung. Nahezu das gesamte Farbspektrum, das einem Maler zur Verfügung steht, ziert auch die Wände, Säulen und Decken des U-Bahnhofs. Sie sind mit einem regenbogenartigen Farbverlauf versehen. Der bunt gestaltete Bahnhof ist durch eine prägnante Besonderheit gekennzeichnet: Seine Decke ist nicht eine ebene Fläche, sondern eine „hutartig“ profilierte Konstruktion. Sie dient zugleich als Auflagefläche für einen großen Hauptwasserkanal. Zusätzliche Struktur erhält der Raum durch eine Reihe von Stützen, die aus statischen Gründen erforderlich sind. Um die zahlreichen längsverlaufenden Kanten der Decke optisch aufzulösen, wurde die gesamte Bahnsteighalle in regenbogenartigem Verlauf des Farbspektrums bemalt. Seitlich des Unterzugs sind leicht schräg abgehängte Glastafeln angebracht, deren mattierte Oberflächen die Blendwirkung der Leuchtstoffröhren verringern. Die Stützverkleidungen sind ebenfalls in mattiertem Glas ausgeführt. Quelle: MVG
St.-Quirin-Platz:
Die Station ist architektonisch einzigartig. Hier wurde die Hangkante in die Bahnhofsgestaltung aufgenommen und mit einer aufwändigen Dachkonstruktion überspannt. Als Fahrgast kann man sogar einen kurzen Blick „nach draußen“ werfen. Die Bahnsteighalle wird geprägt durch eine weite, geschwungene Öffnung in der Decke, die sich in der südwestlichen Seitenwand fortsetzt und durch eine muschelförmige Glaskuppel überdacht ist. Die beidseits des Mittelstücks liegenden Bereiche der Bahnsteighalle erhalten ihre großzügige Raumwirkung durch matt reflektierende Deckenpaneele. Die rauhe Oberflächenstruktur der Außenwände bleibt unverhüllt sichtbar und zeigt eindrucksvoll die säulenartige Konstruktion von überschnitten angeordneten Bohrpfählen. Der für den Bahnhof charakteristische blaue Farbton kommt in der Schalterhallenwandverkleidung und in der Untersicht der großen Deckenöffnung des dortigen Treppenabgangs zum Bahnsteig zur Geltung. Quelle: MVG
Mit der Sonne entgegen möchte ich mich verabschieden und hoffe Ihr hattet Freude daran die Bilder zu bestaunen. Natürlich würde ich mich über ein Feedback von Euch freuen. Außerdem geht mein Dank an die MVV die uns diese Fotoexkursion ermöglicht hat.
Euer
Michael
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